Wir wollen dezentrale Klärkonzepte durchsetzen!

Zusammenfassung

Zusammenfassung, Stand 21.04.2018

Eine Umweltanzeige wegen einer Gewässerverschmutzung in Alfstedt im Jahr 2014 war der Anlass für die Stadt Geestland, Mitte des Jahres 2016, die  Planungen für einen Generalentwässerungsplan aufzunehmen. Betroffen sind die Ortschaften der ehemaligen Samtgemeinde Bederkesa, die noch nicht an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen sind.
Obwohl die vorhandenen 3-Kammer-Klärgruben technisch nachgerüstet wurden und die Probeentnahmen ausgezeichnete Werte zeigen, fragen sich die  Bürger von Elmlohe, Kührstedt, Ringstedt und Lintig, warum sie wegen der Gewässerverschmutzung  nun noch einmal zur Kasse gebeten werden sollen. Die Ursache der Verschmutzung ist längst erkannt und wurde nachweislich nicht durch Kleinkläranlagen verursacht. Der Bau eines Regenwasserrückhaltebeckens in Alfstedt hat die Problematik längste beseitigt.
Nach den Vorstellungen der Stadt Geestland und des Wasserverbands Wesermünde, soll das anfallende  Schmutzwasser mit dem Bau eines neuen Verbandsklärwerks und dem dazugehörigen Kanalsystem beseitigt werden. In einer ersten Kostenschätzung, sind ca. 30 - 40 Mio. Euro für den Bau einer zentralen Abwasserbeseitigung veranschlagt. Dabei  werden Anschlussgebühren in erheblicher Höhe auf die Grundstückbesitzer zukommen.
Bereits  Anfang der 1990er Jahre waren für einen landwirtschaftlichen Betrieb  in Kührstedt, dessen 17.000 Quadratmeter große Hof- und Weideflächen mitten in Kührstedt liegen, nach der damals  gültigen Abwassersatzung der Samtgemeinde überschlägige Anschlusskosten in Höhe von 130.000€ ermittelt worden.  Das niedersächsische Abwasserabgabengesetz, nach dem die Anschlussgebühren festgelegt werden, schreibt vor, dass sie unter anderem nach der Grundstücksgröße zu berechnen sind. Dabei ging es damals lediglich um das Projekt, eine Kanalisation und eine Druckrohrleitung zum Klärwerk Bederkesa-Flögeln zu bauen.
Bei den jetzt geplanten Baumaßnahmen ist von weitaus höheren Anschlusskosten auszugehen. Je nach Grundstücksgröße, anrechenbaren Vollgeschossen oder Wohneinheiten, können bei den Eigenheimbesitzern Kosten bis zu 40.000 € und mehr anfallen.
Besonders auf die landwirtschaftlichen Betriebe in den betroffenen Ortschaften wird eine unkalkulierbare Kostenlawine zurollen. Nach unseren Informationen ist seitens des Landvolkverbandes keine Unterstützung für die Landwirte  in dieser wichtigen Angelegenheit  zu erwarten.
Auch die Informationspolitik der Stadt Geestland lässt in diesem Fall zu wünschen übrig. Ein Information der Bürger zum Thema, die von Bürgermeister Thorsten Krüger für Q1 2018 zugesichert worden war, hat die  betroffenen Bürger bis heute nicht erreicht.
Inzwischen sind die Planungen für die Oberflächenentwässerung vorgestellt worden. Eine erste Kostenschätzung in Höhe von rund 13,1 Mio. € sind vom Planungsbüro ermittelt worden. Für den Bau der Abwasseranlagen können Fördermittel des Landes, Bundes und EU, die Kosten für den Anschliesser  reduzieren. Für die Oberflächenentwässerung jedoch, werden die vollen Kosten über die Anliegerbeiträge vom Bürger eingefordert.
Wie der Satzung über die Erhebung der Abgaben für die Niederschlagswasserbeseitigung der Stadt Geestland, (Niederschlagswasserbeseitigungs-Abgabensatzung) zu entnehmen ist, wird der Anschlussbeitrag nach einem nutzungsbezogenen Flächenmaßstab ermittelt und abgerechnet.
Die Bürgerinitiative „ Pro Kleinkläranlagen“ fordert dezentrale, bezahlbare Lösungen, die dem Umfang der sehr geringen Gewässerbelastung durch Kleinkläranlagen, gerecht wird.

“Unsere Anlagen sind leistungsfähig und ohne Beanstandungen! Keine Vernichtung von Kapital durch die Zerstörung intakter Kleinkläranlagen und dem Bau eines neuen Verbandsklärwerkes und dem dazugehörigen Kanalsystems“